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Orgelkonzert

13. November 2022, 16:30 Uhr | St. Johannes Baptist Paderborn-Wewer, Alter Hellweg 37, 33106 Paderborn

DKM Martin Geiselhart (Paderborn) und Dominik Susteck stellen sich in Paderborn-Wewer vor

Klassische und moderne Orgelmusik erklingt am Sonntag, 13.11.22 in Paderborn-Wewer. Der neue Dekanatskirchenmusiker Martin Geiselhart stellt sich ebenso vor wie der Fachbereichsleiter für Kirchenmusik vom Erzbistum Paderborn, Dominik Susteck. Das Konzert dauert ca. eine Stunde, der Eintritt ist frei.

Programm:

Dominik Susteck (*1977) – Zeichen (2014) für Orgel
-Morse
-Funkfeuer
-Schatten
-Echos
-Signal
-Geister

Julius Reubke (1834-1858) – Sonate c-moll (Der 94. Psalm) (1857)

An der Orgel: Dominik Susteck und DKM Martin Geiselhart

Zum Orgelzyklus “Zeichen”

Im ersten Satz „Morse“ findet sich ein als Morsezeichen verklausuliertes Zitat aus dem Markusevangelium (7,31-37): „Öffne dich – Effata“. Öffne dich wird in Morsezeichen in folgenden Rhythmus übersetzt: [– – – . ..-. ..-. -. . / -.. .. -.-. ....] „Effata“ steht als Sinnbild des Ö#nens zu Gott, zur Spiritualität, zum Leben. Die Morsezeichen finden sich als Rhythmus in den Zungenstimmen wieder.

„Funkfeuer“ ist ein gestreutes Signal, das Flugzeugen Orientierung bietet. Zugleich bildet es ein Licht in der Dunkelheit, das zwar einen Weg andeutet, nicht in einem vorgegebenen, sondern in einem freien Sinn. Hier pfeift der Organist zu seinem Spiel. Es findet eine ständige Annäherung zwischen dem Pfeifen und der Orgel statt, die jedoch nicht ganz aufgeht.

Der „Schatten“ ist mehrdeutig. Huschende Töne, Tonballungen oder hängende Töne bilden sich. Nach den tiefen, geräuschhaften Tönen zu Beginn entwickelt sich die Musik zu einem strahlenden, insistierenden Akkord.

Die „Echos“ stellen eine Suche nach einem Gegenüber dar. Es entsteht ein motivischer Dialog zwischen Hauptwerk und Schwellwerk. Manchmal verhalten sich die Töne in freier Variation zueinander. An anderer Stelle ordnen sie sich als Wiederholung ein.

Ein „Signal“ ist ein klares akustisches Zeichen, das wie ein Aufruf wirkt. Das Stück verlangt nach dem Tutti der Orgel. Mit seinen Repetitionen und Oktaven baut es sich streng auf. Das eigentliche Signal ist eine Rufterz, wie sie in der Sprache beispielsweise zwischen Mutter und Kind zu hören ist.

Die „Geister“ stehen weniger für Dämonen, sondern als Sinnbild für den Geist, ganz nach dem Motto, dass im Geistigen auch das Geistliche zu finden ist. Der Interpret nutzt Zusatzinstrumente und verlässt schließlich die Orgel.

Dominik Susteck

Julius Reubke war ein Sohn des Orgelbauers Adolf Reubke. 1856 kam er nach Weimar und wurde dort Schüler von Franz Liszt. Neben einigen kleineren Werken schrieb er zwei groß angelegte Sonaten: die Klaviersonate in b-Moll und die Orgelsonate „Der 94. Psalm“ in c-Moll. Die Orgelsonate kann man als großangelegte symphonische Dichtung au#assen. Sie ist in einer düsteren und unruhigen Stimmung gehalten. Die Sonate, die manche technische Schwierigkeiten aufweist, gehört zum Standardrepertoire der Konzertorganisten.

Reubkes harmonische Sprache ist mit ihren Modulationen und Vorhalten teilweise sehr kühn, beispielsweise die Dissonanzen im Finalsatz der Klaviersonate.

Quelle: Wikipedia