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„Herzmomente“ mit dem Pianisten Aeham Ahmad

Ein besonderer Höhepunkt der bevorstehenden einwöchigen Herzmomente in der illuminierten Herz-Jesu-Kirche am Paderborner Westerntor wird das Konzert mit Lesung des Pianisten Aeham Ahmad am Freitag, 1. Dezember 2023 um 19.00 Uhr sein. Der aus Syrien geflüchtete „Pianist aus den Trümmern“ vermittelt ein Klavierspiel der besonderen Art und wird dabei an seiner Fluchtgeschichte teilhaben lassen. In seiner Musik verbindet Aeham Ahmad stilistische Einflüsse aus den Ländern des Nahen Ostens mit Jazz und klassischen Elementen – in Klavierspiel und Gesang. Musik ist für ihn „die heilende, allgemeine Sprache der Menschlichkeit“.


Aeham Ahmad, geboren 1988, wuchs als palästinensischer Flüchtling im syrischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus auf, lernte seit dem fünften Lebensjahr Klavier spielen, studierte an der musikalischen Fakultät in Homs und wurde bekannt, als er im Laufe der Kriegshandlungen mit seinem Klavier auf Straßen und öffentlichen Plätzen auftrat. Videos von diesen Auftritten wurden in sozialen Netzwerken geteilt und seine Geschichte erfuhr eine internationale Medienberichterstattung.


Als Kämpfer des „Islamischen Staates“ sein Klavier zerstörten, entschied er sich, seine Heimat zu verlassen, und floh über Izmir, Lesbos und die Balkanroute im September 2015 nach Deutschland. 2015 erhielt er in Bonn den erstmals verliehenen Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion. Bei ungezählten Konzertauftritten in ganz Europa und in Japan hat er gespielt. Er lebt jetzt mit seiner Familie in Warburg.


Bei dem Konzert wird der Künstler selbst erzählen. Dazwischen wird aus seiner Autobiografie „Und die Vögel werden singen“ gelesen. Diese berührt, zeigt wie seine Musik tröstet und ein beeindruckendes Zeugnis von Widerstand und Zuversicht ist. Gerade in der gegenwärtigen weltpolitischen Lage gilt seine Botschaft: „Mein Ziel ist es, durch gemeinsame Musik mit Menschen christlichen, muslimischen und jüdischen Glaubens Brücken zwischen verfeindeten Nationen, Kulturen und Religionen zu schlagen“.

 

 

Das Foto zeigt den Künstler kürzlich bei der Kulturnacht Schloß Neuhaus. (Foto: Tobias Vorwerk)