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Hausgottesdienst zum 7. Sonntag der Osterzeit

24. Mai 2020 im Pastoralverbund Paderborn Mitte-Süd

(von Ansgar Wiemers)

Seit kurzem finden (mit Einschränkungen aufgrund der Corona-/COVID-19-Pandemie) wieder Gottesdienste in unseren Kirchen statt. Insbesondere falls Sie daran nicht teilnehmen können oder wollen, bieten wir Ihnen bis auf Weiteres an dieser Stelle regelmäßig die Vorlage für einen Hausgottesdienst an. Diesen können Sie entweder allein oder als Familie gemeinsam feiern und natürlich auch verändern. Ob jedoch allein oder mit mehreren: Sie sind Teil einer großen Gebets- und Gottesdienstgemeinde. Unsere Hausgottesdienste werden von Priestern sowie den Gemeindereferentinnen und -referenten des Pastoralteams im Pastoralverbund Paderborn Mitte-Süd abwechselnd erarbeitet. Den heutigen Hausgottesdienst hat Pastor Ansgar Wiemers zusammengestellt. Passende Aktionen für Familien mit jüngeren Kindern hat wieder Gemeindereferentin Christina Fromme beigesteuert. Wir wünschen gute Andacht!

Vorbereitung

Bevor Sie anfangen: 

  • Noch immer ist Osterzeit! Bereiten Sie also einen schönen hellen Ort für den Gottesdienst in Ihrer Wohnung vor. Schmücken Sie z. B. einen (kleinen) Tisch am Fenster mit einem weißen Tischtuch, einem Kreuz, einer brennenden (Oster-)Kerze, der Bibel und mit Blumen und Osterschmuck. 
  • Legen Sie diese Gottesdienstvorlage und ein GOTTESLOB (GL) bereit. 
  • Entscheiden Sie sich, welche der vorgeschlagenen Lieder Sie singen wollen. 
  • Vereinbaren Sie bei mehreren Teilnehmenden, wer wann die Rolle des Vorlesers bzw. der Vorleserin (V) übernehmen möchte. Darin kann und darf man sich ruhig abwechseln – ggf. auch mit den Kindern! Bei „A“ sind dann wieder „Alle“ dran.
  • Für die Feier mit (jüngeren) Kindern benötigen Sie evtl. eine Kinderbibel und weiteres Material (siehe Aktionsvorschläge am Ende). 
  • Einen Videoimpuls zum heutigen Evangelium finden Sie auf unserer Homepage www.katholisch-in-paderborn.de, Suchbegriff „Hausgottesdienst“.
  • Für den „Impuls zum Mit- und Nachdenken“ (s. u.) evtl. 7 Teelichte und Streichhölzer.

Ergänzende Anregungen für einen Gottesdienst mit Kindern

Zusammengestellt vom Kinderkirchenteam St. Julian

Ideen zum Evangelium

Kinder malen mit Ölkreiden die Buchstaben des Namen „Jesus“. Diese schneiden sie aus und kleben sie auf ein gelbes Tonpapierplakat. Das Plakat wird aufgehängt.
Beim Hallelujaruf legen Kinder ein Filzherz auf den Boden. Rund um das Herz legen sie einen Kreis aus verschiedenfarbigen Tüchern. Die Tücher schmücken sie mit bereitgelegten Naturmaterialien. Beim Hallelujaruf stellen die Kinder eine brennende Kerze in das Herz.
Vor dem Gottesdienst sammeln Kinder Wörter oder Sätze von Jesus aus der Bibel. Diese schreiben sie auf bunte Streifen. Nach dem Vorlesen des Evangeliums stellt der Priester das Evangeliar auf einen bereitgestellten Tisch. Die Kinder legen ihre Streifen um das Buch.
Aus https://www.kath-kirche-kaernten.at/themen/detail/C98/kinder_und_evangelium_lesejahr_a1

ERÖFFNUNG

V   Wir werden jetzt ruhig und beginnen mit dem Kreuzzeichen.
A   Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

EINFÜHRUNG

V   Am vergangenen Donnerstag war Christi Himmelfahrt. Wir wurden mit den Aposteln Zeugen der Aufnahme Jesu in den Himmel. Beim Abschied hatte Jesus das Versprechen gegeben: „Siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20) Heute, am 7. Sonntag der Osterzeit, folgen wir den Jüngerinnen und Jüngern zurück in den Abendmahlssaal. Was sie dort taten? Davon erzählt die heutige Erste Lesung aus der Apostelgeschichte. Aber zunächst wollen wir Jesus bei uns in unserer Mitte begrüßen – und zwar auf Deutsch und auf (Alt-)Griechisch.

Kyrie (vgl. GL Nr. 163/5)
V   Herr Jesus, auferstanden von den Toten, dein Kreuz ist unsere Hoffnung.
A   Kýrie, eléison. – Herr, erbarme dich.
V   Du rufst alle Menschen zum Leben, du begleitest uns auf unseren Wegen.
A   Christe, eléison. – Christus, erbarme dich.
V   Du bist erhöht zur Rechten des Vaters, du sendest den Geist der Wahrheit.
A   Kýrie, eléison. – Herr, erbarme dich.

GEBET

(vgl. MB II 193)
V   Lasst uns beten.
Allmächtiger Gott, wir glauben und bekennen, dass Jesus, unser Bruder und Erlöser, bei dir in deiner Herrlichkeit ist. Erhöre unser Gebet und lass uns erfahren, dass er alle Tage bis zum Ende der Welt bei uns bleibt, wie er es uns versprochen hat. Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und uns liebt in alle Ewigkeit.
A   Amen.

ERSTE LESUNG

Apostelgeschichte 1,12-14

V   Lesung aus der Apostelgeschichte.
Als Jesus in den Himmel aufgenommen worden war, kehrten die Apostel von dem Berg, der Ölberg genannt wird und nur einen Sabbatweg von Jerusalem entfernt ist, nach Jerusalem zurück. Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus. Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.
(Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net)

V   Wort des lebendigen Gottes.
A   Dank sei Gott.

ZWEITE LESUNG

1 Petrus 4,13-16
V   Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus.
Schwestern und Brüder! Freut euch, dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt; denn so könnt ihr auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit voll Freude jubeln. Wenn ihr wegen des Namens Christi beschimpft werdet, seid ihr seligzupreisen; denn der Geist der Herrlichkeit, der Geist Gottes, ruht auf euch. Wenn einer von euch leiden muss, soll es nicht deswegen sein, weil er ein Mörder oder ein Dieb ist, weil er Böses tut oder sich in fremde Angelegenheiten einmischt. Wenn er aber leidet, weil er Christ ist, dann soll er sich nicht schämen, sondern Gott darin verherrlichen.
(Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net)

V   Wort des lebendigen Gottes.
A   Dank sei Gott.

Halleluja

V   Wir begrüßen das Evangelium, die Frohe Botschaft, mit dem Halleluja,

EVANGELIUM

Johannes 17,1-11a

V   Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
A   Ehre sei dir, o Herr.

V   In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sagte: Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht! Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das aber ist das ewige Leben: dass sie dich, den einzigen wahren Gott, erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Jetzt verherrliche du mich, Vater, bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war! Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben und sie haben dein Wort bewahrt. Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gabst, habe ich ihnen gegeben und sie haben sie angenommen. Sie haben wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt und ich komme zu dir.
(Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net) 

V   Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
A   Lob sei dir, Christus.

IMPULS zum Mit- und Nachdenken

Von den Jüngerinnen und Jüngern hieß es in der Ersten Lesung, dass sie nach der Himmelfahrt Jesu in das „Obergemach“ (den Abendmahlssaal) hinaufgingen, „wo sie nun ständig blieben“ (bis Pfingsten). Dort haben sie auch gebetet (vgl. Apg 1,14). Ganz ähnlich wie Sie jetzt gerade, da Sie diesen Hausgottesdienst in Ihrer Wohnung, sozusagen Ihrem eigenen „Obergemach“ feiern. An dieses neuntägige Gebet der Jüngerinnen und Jünger bis zur Sendung des Heiligen Geistes an Pfingsten erinnert bis heute die Gebetsform der Novene. Dieses Wort kommt vom lateinischen „noveni“, was „jeweils neun“ bedeutet. Die Novene ist eine sehr alte Gebetsform, bei der man an jeweils neun aufeinanderfolgenden Tagen in einem bestimmten Anliegen zu Gott betet. In der Pfingstnovene geht es selbstverständlich besonders um die Gaben des Heiligen Geistes.

In der heutigen Zweiten Lesung bezeichnet der Apostel Petrus den Heiligen Geist, der uns Christinnen und Christen in Taufe und Firmung geschenkt wurde, als den „Geist der Herrlichkeit“ (vgl. 1 Petr 4,14). Nach kirchlicher Tradition entfaltet der Heilige Geist seine Wirkung in sieben Gaben (vgl. Jes 11,2). Die Zahl sieben ist nicht als Beschränkung gemeint, sondern steht symbolisch für Fülle. In den sieben Gaben kommt zum Ausdruck, dass Gottes Geist den Menschen umfassend in ihrem Leben beistehen will. Er ermutigt dazu, die eigenen Begabungen zu entfalten und Stärken zu entdecken, aber auch mit Schwächen umzugehen. Die sieben Gaben des Heiligen Geistes sind ein Geschenk Gottes an jeden einzelnen Menschen. Sie stehen stellvertretend für die Fähigkeiten, die Menschen brauchen, damit sie gut leben können.

Machen Sie’s doch wie die Jüngerinnen und Jünger und beten Sie für sich oder für einen anderen Menschen um die Gaben des Heiligen Geistes. Nehmen Sie sich dafür jetzt ein bisschen Zeit. Der Heilige Geist wird auch „Atem Gottes“ genannt. Schließen Sie die Augen. Atmen Sie einige Male ruhig tief ein und aus. Fühlen Sie sich verbunden und getragen als Teil der weltweiten Gebetsgemeinschaft der Kirche. Sie können bei der Betrachtung jeder einzelnen Geistesgabe ein Teelicht anzünden. Vielleicht lassen Sie dazu ruhige Musik von CD spielen.

Weisheit – damit du nicht wegen unwichtiger Dinge aus der Haut fährst;
(Entzünden des 1. Teelichts - Pause)

Einsicht – damit du in dieser komplizierten Welt den Überblick behältst;
(Entzünden des 2. Teelichts - Pause)

Rat – damit dir in schwierigen Fällen eine Lösung einfällt;
(Entzünden des 3. Teelichts - Pause)

Stärke – damit du auch mit Hindernissen fertig wirst;
(Entzünden des 4. Teelichts - Pause)

Erkenntnis – damit du unterscheiden kannst, was richtig oder falsch, was gut oder böse ist;
(Entzünden des 5. Teelichts - Pause)

Frömmigkeit – damit du den Kontakt zu Gott nicht verlierst;
(Entzünden des 6. Teelichts - Pause)

Gottesfurcht – damit du nie glaubst, Menschen könnten so groß wie Gott sein.
(Entzünden des 7. Teelichts - Pause)

Abschluss, z. B. GL Nr. 7,4:

Ich glaube an den Heiligen Geist,
ich glaube,
… dass er meine Vorurteile abbauen kann,
… dass er meine Gewohnheiten ändern kann,
… dass er meine Gleichgültigkeit überwinden kann,
… dass er mir Phantasie zur Liebe geben kann,
… dass er mir Warnung vor dem Bösen geben kann,
… dass er mir Mut für das Gute geben kann,
… dass er meine Traurigkeit besiegen kann,
… dass er mir Liebe zu Gottes Wort geben kann,
… dass er mir Minderwertigkeitsgefühle nehmen kann,
… dass er mir Kraft in meinem Leid geben kann,
… dass er mir einen Bruder an die Seite geben kann,
… dass er mein Wesen durchdringen kann.

STILLE

LIED als Bitte um den Heiligen Geist

GL Nr. 351 (Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein)
oder GL Nr. 346 (Atme in uns, Heiliger Geist)

FÜRBITTEN

V   Im heutigen Evangelium haben wir gehört, wie Jesus beim Vater für alle bittet, die zu ihm gehören. Wie er wollen auch wir jetzt Fürbitte halten. Sicherlich fallen uns nach kurzem Nachdenken Menschen und Situationen ein, für die wir heute Gott besonders bitten wollen. Vielleicht kann ein Blick in die Zeitung oder in das Regal mit den Familienfotos helfen. Für die Fürbitte reicht schon ein Name oder ein Stichwort aus. Die anderen Mitfeiernden teilen das Gebetsanliegen, indem sie gemeinsam antworten: Gott, unser Vater, wir bitten dich, erhöre uns.
A   Gott, unser Vater, wir bitten dich, erhöre uns.

Einzelne Gebetsanliegen werden genannt; nach jeweils kurzer Stille antworten alle:
A   Gott, unser Vater, wir bitten dich, erhöre uns.

Fürbitten in aktuellen Anliegen finden Sie z. B. auch auf https://www.bistum-trier.de/no_cache/glaube-spiritualitaet/gottesdienst/fuerbitten/.

VATER UNSER

V   Im heutigen Evangelium heißt es, dass Jesus seine Augen zum Himmel erhob, als er betete (vgl. Joh 17,1). Machen wir es wie er: Suchen wir den freien Blick zum Himmel (z. B. durch ein Fenster oder vom Balkon aus), breiten die Hände aus und beten, wie er es uns gezeigt hat, und sprechen langsam, Satz für Satz, und Bitte für Bitte:

 

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit.
Amen.

LIED als Bitte um den Segen

GL Nr. 451 (Komm, Herr, segne uns)
oder GL Nr. 796 (Herr, wir bitten: Komm und segne uns)

SEGEN zum Abschluss

(vgl. MB II 544f)

V   Unser Gott, der Christus zu seiner Rechten erhöht und uns den Zugang zum Leben erschlossen hat, schenke uns die Fülle seines Segens.   A   Amen.
V   Vor den Augen seiner Jünger wurde Christus zum Himmel erhoben; er sei uns ein gnädiger Richter, wenn er wiederkommt.   A   Amen.
V   Er lebt in der Herrlichkeit des Vaters und bleibt dennoch inmitten seiner Kirche; er schenke uns den Trost seiner Gegenwart.   A   Amen.
V   Das gewähre uns der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.   A   Amen.

V   Gelobt sei Jesus Christus.
A   In Ewigkeit. Amen.

V   Der Mai ist traditionell der Marienmonat. Grüßen wir daher zum Schluss die Gottesmutter mit einem Lied.

Die Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet erteilte für die aus diesen Büchern entnommenen Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes approbierten revidierten Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (2016). © 2020 staeko.net