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Hausgottesdienst an Christi Himmelfahrt

21. Mai 2020 im Pastoralverbund Paderborn Mitte-Süd

(von Gemeindereferentin Christina Fromme)

In diesen Zeiten der Isolation zum Corona- Infektionsschutz wollen wir miteinander im Gebet verbunden bleiben, denn auch wenn seit dem vergangenen Wochenende die Feier der Eucharistie in den Kirchen unseres Pastoralverbundes wieder eingeschränkt möglich ist, ist für viele Gläubige weiterhin das Gebet im häuslichen Kontext zentral. Daher wollen wir bis auf Weiteres in der gedruckten und digitalen Ausgabe der Pfarrnachrichten IMPULSE jede Woche einen „Hausgottesdienst“ abdrucken, den Sie alleine oder in Ihrer Hausgemeinschaft feiern können. Jeder dieser Gottesdienste wird von den Mitarbeitenden unseres Pastoralteams im Pastoralverbund Paderborn Mitte-Süd vorbereitet.

Vorbereitung

Legen Sie diese Gebetsvorlage und nach Bedarf ein Gotteslob bereit.

Legen Sie eine Bibel in Ihre Mitte, auch um daraus die biblischen Texte zu lesen. Evtl. markieren Sie die Texte schon im Vorhinein. Sie können auch im Internet kostenlos eine App herunterladen, die die jeweiligen liturgischen Tagestexte beinhalten. Aber die Texte aus einer schönen Bibel zu lesen, ist viel eindrucksvoller. 

Vereinbaren Sie, wer welchen Abschnitt übernimmt.

Bei den Liedern ist oftmals ein alternativer Vorschlag mit angegeben. Von daher ist es sinnvoll, vor dem Gebet die Lieder zu bestimmen.

Wenn Sie diesen Gottesdienst mit Kindern feiern gibt es Aktionen zur Auswahl. Evtl. brauchen sie hierfür zusätzliche Materialien. Vielleicht ist es passend, die biblischen Texte aus einer Kinderbibel vorzulesen. 

Stellen Sie in Ihrer Mitte eine Kerze bereit, am besten eine Osterkerze. Vielleicht können Sie die Mitte auch mit einem weißen Tuch, Blumen, einem blühenden Zweig oder einem Kreuz schmücken.

AKTION MIT KINDERN

Mögliche Aktionen mit Kindern

  • Gemeinsam kann die an Christi Himmelfahrt verbreitete Tradition der Bitt- oder Flurprozessionen aufgegriffen werden, indem man als Familie einen Spaziergang rund um das eigene Stadtviertel / Dorf macht. Dabei kann an zwei bis drei Punkten Halt gemacht werden, um für das eigene Wohnumfeld, die Nachbarschaft, die Menschen im Stadtviertel, die Ernte der Bauern, die umgebende Natur oder ähnliches zu danken und zu beten. Den Abschluss kann ein gemeinsames Picknick bilden (wenn wieder erlaubt).
  • Miteinander ein „Himmelslied“ singen:
    http://familien-feiern-feste.net/159d356.html
  • Die Geschichte aus dem 1. Lesungstext Apostelgeschichte 1, 1-11 kann mit Playmobilfiguren nachgestellt werden
  • Gespräch mit älteren Kindern über die Bedeutung des Wortes Himmel; „Was meinen wir eigentlich, wenn wir von Himmel reden? (die Unterschiedlichkeit der englischen Begriffe „sky“ (Firmament / Horizont) und „heaven“ (Ort der Gottesnähe) kann dabei helfen)

ERÖFFNUNG

Entzünden Sie die Osterkerze.

Wir beginnen unser Gebet im Zeichen unseres Glaubens und sprechen gemeinsam: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

EINSTIMMUNG

Wir werden einige Augenblicke still und machen uns bewusst, dass Gott in unserer Mitte ist.
Wir können die Hände falten, um uns auch äußerlich zu sammeln.

GEBET

Du Gott unseres Lebens.

Dein Sohn Jesus ist in den Himmel aufgefahren.

Er ist unseren menschlichen Augen entzogen und dennoch hoffen und glauben wir, dass er uns heute nah ist durch den Heiligen Geist.

Stärke in uns diesen Glauben und schenke uns Zuversicht.

Amen.

ERSTE LESUNG

Apostelgeschichte 1,1-11

ZWEITE LESUNG

Epheser 1, 17-23

Halleluja

GL 174, 1 Alleluia (Taizé)

EVANGELIUM

Matthäus 28, 16-20

IMPULS-GEDANKEN

Als Kind habe ich mir den „Himmel“, den Ort, an den Jesus aufgenommen wurde, irgendwie immer wie eine unendlich weite, zweite Ebene über der Erde vorgestellt – mit wolkigem Boden und frei von Landschaft, Menschen und Tieren. Mit wachsender Kenntnis von Weltall und Planetensystem veränderte sich im Laufe der Jahre dieses Bild. Dass oberhalb unseres Erdballs eine zweite Ebene „eingebaut“ ist, war damit kein Thema mehr. Die spannende Frage blieb dennoch: Was aber ist „Himmel“ dann? Und wo ist er? 

Hilfreich bei der Beantwortung dieser Frage ist sicherlich die Erkenntnis, dass in unserer deutschen Sprache das Wort Himmel zwei Bedeutungen hat, nämlich zum einen Firmament bzw. Horizont (englisch: sky) und zum anderen die Nähe bzw. Herrschaft Gottes (englisch: heaven). Wenn Jesus am Himmelfahrtstag den Augen der Jünger entzogen wurde, dann ist er damit aufgenommen in die völlige Nähe und Herrschaft Gottes, nicht länger gebunden an Zeit und Raum, sondern durch den Heiligen Geist allen Menschen zu allen Zeiten zugewandt.

An dieser Nähe und Herrschaft Gottes hat Jesus seinen Jüngern und auch uns Anteil gegeben. In den Gleichnissen spricht er immer wieder vom Himmelreich - vom Reich der Himmel - vom Reich der Herrschaft und Nähe Gottes. Dieses Reich ist zugänglich für uns, jetzt schon, hier auf Erden. Ein recht bekanntes Kinderlied bringt diese Hoffnung auf einen „nahen Himmel“ für mich gut auf den Punkt:

Weißt du, wo der Himmel ist,
außen oder innen,
eine Handbreit rechts und links,
du bist mittendrinnen,
du bist mittendrinnen.
Weißt du, wo der Himmel ist,
nicht so tief verborgen,
einen Sprung aus dir heraus,
aus dem Haus der Sorgen,
aus dem Haus der Sorgen.
Weißt du, wo der Himmel ist,
nicht so hoch da oben,
sag doch „Ja“ zu dir und mir,
du bist aufgehoben,
du bist aufgehoben.

Text: Wilhelm Willms

Ich wünsche uns, dass wir dies immer mehr erfahren können: dass das Reich des Himmels nicht fern von uns ist, sondern ganz nah, befreiend und lebensbejahend. Und dass wir mit der Himmelfahrt Jesu nicht verlassen sind auf diesem Erdenball, sondern von ihm umgeben und durchdrungen durch den Heiligen Geist.  

FÜRBITTEN

Sie sind eingeladen, in der Hausgemeinschaft gemeinsam Gebetsanliegen vor Gott zu tragen. Dazu kann nach einer kurzen Stille reihum jeder die Bitten formulieren, die ihm auf dem Herzen liegen. 

Lasst uns einen Augenblick still werden, um zu überlegen, für welche Menschen oder für welches Anliegen Jeder Gott bitten möchte. [...] 

Nach jeder Bitte sprechen wir gemeinsam: Guter Gott, schenke Deine Nähe!

VATER UNSER

Wir können einander die Hände reichen.

In dem Bewusstsein, dass wir durch das Gebet des Herrn trotz aller Beschränkungen und Abstände mit den Christen auf der ganzen Welt verbunden sind, wollen wir gemeinsam beten: 

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit.
Amen.

ABSCHLUSS - SEGENSBITTE

Segensgebet (nach Num 6,24–26)

Wer möchte, kann die Hände in einer Geste des Empfanges öffnen.

Der Herr segne uns und behüte uns.

Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig.

Der Herr wende sein Angesicht uns zu und schenke uns Heil.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

SCHLUSSLIED

Die Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet erteilte für die aus diesen Büchern entnommenen Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes approbierten revidierten Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (2016). © 2020 staeko.net