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Aufgrund der derzeitigen Situation muss die geplante Gemeindeversammlung am 29.03., im Pfarrheim St. Elisabeth auf einen späteren Termin verschoben werden. Es wird auch keinen gemeinsamen Familiengottesdienst an diesem Tag dort geben.

Statt dessen gibt es die Sonntagsmessfeiern zu den Zeiten und an den Orten wie immer:
Vorabendmesse in St. Elisabeth: 17.00 Uhr,
St. Meinolf: 9.30 Uhr,
St. Kilian: 11.00 Uhr.

An diesem Tag wird aber in all diesen Messfeiern über die Überlegungen zum Prozess eines Immobilienplans für St. Julian berichtet.

12.03.2020
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Gemeindemitglieder in St. Julian,
 
Es hat sich, wie bekannt, eine Steuerungsgruppe aus dem Kirchenvorstand heraus gebildet, die durch die von St. Julian gewählten Mitglieder des Gesamt-Pfarrgemeinderates ergänzt wurde. Es wurde bei den Vorgesprächen deutlich, dass es zwei parallele Prozesse geben muss, damit am Ende tragfähige Grundlagen da sind, um gut zu entscheiden. Alle bisherigen Überlegungen haben sich darauf beschränkt, zu skizzieren, wie ein Weg aussehen kann, bei dem viele beteiligt werden. Die zu berücksichtigenden Erkenntnisse und die notwendigen Fakten können nur unter Beteiligung von Vielen zusammen getragen werden. Auf diesem Fundament kann am Ende der Kirchenvorstand entscheiden. Der Weg ist einerseits über die Fragen nach dem Bestand und der Auslastung der Gebäude zu gestalten. Das sind aber nur sehr unzureichende Kriterien. Es braucht die Beantwortung der Frage, wie die Schwerpunkte des kirchlichen Lebens in St. Julian künftig sein sollen. Es gilt ja nicht lediglich das Kirchenjahr zu gestalten. Es gibt Gruppen, Verbände, Initiativen, die sich das kirchliche Leben bewegen. Was ist für die Zukunft wichtig, dass Menschen gern in St. Julian zur Kirche gehören wollen? Und gleichzeitig wird die Frage sein, wie es eine Identität der einen Pfarrei geben kann, die aus drei ehemaligen Pfarreien gebildet wurde. Nur wenn viele Menschen aus der ganzen Pfarrei beteiligt werden, kann ein Immobilienkonzept für die Zukunft identitätsstiftend sein. 
 
Die Überlegungen, die den Start mit einer Gemeindeversammlung in den Blick genommen haben, soll an diesem Sonntag, 29.03., also in den Messfeiern vorgestellt werden. Der Termin für die (verschobene) Gemeindeversammlung wird zu gegebener Zeit bekannt gegeben. 
 
Wie kommt es zur Notwendigkeit dieses Prozesses?         
 
Es gab einen Appell des Erzbistums für die Erarbeitung eines Immobilienkonzeptes, das für die Zukunft unserer Pastoralen Räume tragfähig ist. In allen Kirchenvorständen unseres Pastoralverbundes ist dieser Auftrag angenommen worden. Den Start dazu bildete ein Klausurtag aller Kirchenvorstände am 4. Mai 2019. Das Thema ist in allen Kirchenvorständen im Pastoralverbund seit diesem Tag auf der Agenda und wird für die je eigenen Pfarreien weiter entwickelt. 
In St. Julian hat sich im Kirchenvorstand ein Immobilienausschuss gebildet, der, angereichert durch die Mandatsträger im Gesamtpfarrgemeinderat aus St. Julian, zusammen mit Pastor Jürgen Wiesner und Pfarrer Benedikt Fischer, regelmäßig tagt. Diese Steuerungsgruppe wird zudem begleitet von Pastor Menke und Frau Plümpe aus der Organisationsberatung des Erzbistums.
Anlass für den gesamten Diskussionsprozess ist der Auftrag des Erzbistums, „in allen Pastoralen Räumen einen Entscheidungsprozess über die Immobilien zu gestalten“ (Broschüre zum Zukunftsbild „Die Aufgabe von Gebäuden“, S. 5). Im Vorwort der Broschüre zum Zukunftsbild, die Kriterien für den Prozess eines Immobilienkonzeptes beschreibt, heißt es: „Wenn wir die Aufgabe von Gebäuden im Erzbistum Paderborn zum Thema machen, dann tun wir das ausdrücklich im Wissen darum, dass wir Gebäude aufgeben müssen“. „Es ist erkennbar, dass dauerhaft nicht alle heute vorhandenen Immobilien zu halten sind und Umnutzungen bestehender Immobilien notwendig werden. Alle Ressourcen im Bereich von Immobilien und Finanzen sind als ‚dienende‘ Ressourcen zu verstehen. Sie dienen primär dem Erreichen der pastoralen Ziele, die im Zukunftsbild beschrieben sind, und ihrer Adaption vor Ort und nicht in erster Linie partikularen Einzelinteressen (einzelner Pfarreien, Gruppen etc.)“ (Anlage 1 zum Zukunftsbild, S. 18).
 
In St. Julian ist der Prozess eines Immobilienkonzeptes eine ambitionierte Aufgabe. Es gibt in einer Pfarrei drei Kirchen und drei Pfarrheimen sowie zahlreiche weitere Immobilien. Der Immobilienausschuss hat sich keine leichte Aufgabe vorgenommen: es geht um die Frage, welche Immobilien für das künftige pastorale Leben in St. Julian wirklich notwendig sind. Demographische Zahlen machen deutlich, dass die Kirche in Deutschland insgesamt und auch in St. Julian deutlich kleiner wird. Damit wird auch künftig nicht mehr alles finanzierbar bleiben, was wir heute als selbstverständlich hinnehmen. Manche Gebäude, die als pastorale Orte einmal enorm wichtig waren, sind es heute unter der Fragestellung der „Weitergabe des Glaubens“ kaum noch. Sicher wird die Finanzausstattung deutlich geringer werden. Damit wird deutlich, dass es dringlich wird, festzustellen, welche Gebäude wir notwendig brauchen, um dem Auftrag des Evangeliums gerecht zu werden. Es gilt also die nicht leichte Frage zu beantworten: „Welche Kirchen und Pfarrheime brauchen wir in St. Julian, welche Gebäude und Orte sind in St. Julian künftig wichtig, damit Kirche erlebbar bleibt und der Glaube gefeiert und weiter gegeben werden kann?“ Es wird sich eine Gruppe bilden, die vor allem diese pastoralen Aspekte zu erarbeiten hat. Das ist die Grundlage der Überlegungen für eine Immobilienplanung.  
 
„Gerade bei Entscheidungen zu Gebäuden, von denen einen hohe Identifikation für Menschen ausgeht und die nicht selten für Generationen gebaut sind, braucht es einen versöhnenden Weg, der sowohl Emotionen Raum gibt als auch sachliche Argumente verstehbar macht“ (S. 9). 
Diesen Weg haben wir in St. Julian begonnen. Er soll mit größtmöglicher Beteiligung vieler Gemeindemitglieder gestaltet werden. Herzliche Einladung an alle, die die Zukunft des pastoralen Lebens in St. Julian in den Blick nehmen und mit entscheiden wollen. Der Termin für den Start dazu wird eine Gemeindeversammlung sein, deren Termin zu gegebener Zeit bekannt gegeben wird.   
Benedikt Fischer, Pfarrer